Tabakfreie Nikotinprodukte
Elektrische Zigaretten und E-Shishas
Die elektrische Zigarette, auch E-Zigarette genannt, oder E-Shisha stellt für manche eine Alternative zum Konsum herkömmlicher Zigaretten dar. Für Jugendliche ist es manchmal die erste Art, Nikotin zu konsumieren.
Vor allem Raucher/innen, die mit dem eigenen Rauchverhalten unzufrieden sind oder aus gesundheitlichen Gründen etwas verändern wollen, überlegen auf die E-Zigarette umzusteigen. Die E-Zigarette wird manchmal als Möglichkeit für den Rauchausstieg gesehen. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Belege, dass die E- Zigarette bei der Nikotinentwöhnung wirksam ist.
Die E-Zigarette simuliert das Rauchen mit technischen Mitteln, ohne dabei Tabak zu verbrennen. Der „Rauch“ der E-Zigarette ist eine zur Verdampfung gebrachte Flüssigkeit (Liquid), die Nikotin und verschiedene Aromastoffe enthält. Das aromatisierte Liquid (Geschmacksrichtungen wie Erdbeere, Banane, Apfel etc.) wird über ein batteriebetriebenes Heizmodul verdampft, der Dampf (Aerosol)wird dann inhaliert. Es gibt auch Liquids ohne Nikotingehalt.
Für den Nebeleffekt des Dampfes ist in vielen Fällen Propylenglykol verantwortlich, das Glimmen der Zigarette wird durch eine Leuchtdiode simuliert.
Bedenklich ist u.a. der Hauptinhaltsstoff Propylenglykol, der für die Vernebelung zuständig ist. Wiederholtes Inhalieren von Propylenglykol – Dämpfen kann Atemwegsreizungen hervorrufen. Das enthaltene Nikotin macht auch in verdampfter Form körperlich und psychisch abhängig.
Neben den möglichen gesundheitlichen Auswirkungen und der fehlenden Kenntnis über die genaue Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ist der Konsum auch wegen des Nachahmungscharakters bedenklich. So wird schon früh typisches Rauchverhalten gefördert und der spätere Einstieg in den Tabakkonsum erleichtert. E-Zigaretten ähneln in Form und Nutzung herkömmlichen Zigaretten. Die Verwendung von E-Zigaretten könnte somit dazu beitragen, dass das Rauchritual im Alltag integriert wird.
Im Tabak- und Nichtraucherschutzgesetz fallen elektrische Zigaretten und E-Shishas unter den Begriff „verwandte Erzeugnisse“ (TNRSG, 2. § 1 Z 1e). Somit erstrecken sich die Regelungen des Rauchverbots auch auf die Verwendung von elektrischen Zigaretten. E-Zigaretten dürfen nicht an Orten eingesetzt werden, an denen ein Rauchverbot gilt. Die Nutzung von E-Zigaretten und E-Shishas ist gesetzlich erst ab 18 Jahren erlaubt.
E-Zigaretten sind weder eine „gesunde Alternative“ zur herkömmlichen Zigarette, noch eine bewährte Methode zur Tabakentwöhnung.
Mehr dazu:
Folder Dampfen statt Rauchen
Elektrische Zigaretten – ein Überblick (DKFZ – Rote Reihe, Band 19)
E-Zigaretten- ein Überblick
Weitere Informationen zu elektrischen, tragbaren Shishaprodukten:
Fachinformation des Instituts für Suchtprävention
www.knowyourdrugs.at
(Fachstelle für Suchtprävention NÖ)
E-Shisha Fachinformation für Schulen zum Thema E-Shisha
Nikotinbeutel
Nikotinbeutel werden auch als “Nic-Bag”, “Nicotine Pouch” oder “Nikotinlutschsäckchen” bezeichnet. Sie sind seit einige Jahren in Österreich am Markt. Dabei handelt es sich um Nikotinsalze in Säckchen. Es gibt Nikotinbeutel in unterschiedlichen Stärken und Geschmacksrichtungen. Sie werden zwischen das Zahnfleisch und Lippen, oder in die Backentasche geschoben. Das Nikotin gelangt über die Mundschleimhaut in das Blut.
Im Gehirn schüttet Nikotin den Neurotransmitter Dopamin aus, das als „Glückshormon“ bekannt ist. Die Nikotinbeutel wirken also ähnlich wie Zigaretten und führen zu einem Belohnungsgefühl, das sich angenehm und beruhigend anfühlt. (siehe mehr dazu hier: Tabakabhängigkeit)
Diese Produkte gelten nicht als „Tabakprodukt“ da sie keinen Tabak enthalten und fallen in Österreich somit nicht in die Regelungen des Tabakgesetzes (TNRSG).
Risiken
Nikotin wirkt psychoaktiv, aufputschend und macht abhängig, egal in welcher Form es es genutzt wird- außer durch das therapeutische Nikotin aus der Apotheke. Gewöhnt sich der Körper an Nikotin, können Entzugserscheinungen (Gereiztheit, Kopfschmerzen, Unruhe, Unkonzentriertheit) auftreten, wenn längere Zeit kein Nikotin aufgenommen wird. Nikotinbeutel können den Körper an Nikotin gewöhnen und machen dadurch einen langfristigen Nikotinkonsum – auch mittels anderer Produkte wie Zigaretten- wahrscheinlich.
Mehr dazu: