Mit Achtsamkeit rauchfrei werden
achtsam rauchfrei
Das Konzept der Achtsamkeit ist mittlerweile vielen Menschein ein Begriff, eine Vielzahl an Forschungsbeiträgen bestätigt auch die Wirksamkeit. Besonders die achtsamkeitsbasierte Stressreduktion kurz MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) nach Kabat-Zinn ist ein Vorreiter dieser Bewegung. Es verbindet Methoden der buddhistischen mit jenen der westlichen Psychologie. Achtsamkeit wird mittlerweile bei fast allen körperlichen und psychischen Erkrankungen angewandt, so auch bei Abhängigkeitserkrankungen.
So gibt es spezifische achtsamkeitsbasierte Therapieprogramme, auch gibt es bestimmte Achtsamkeitsübungen die etwa das Wellenreiten entwickelt.
Was ist Achtsamkeit?
Der Begriff ist eine Übersetzung des buddistischen Begriffes „sati“, dieser bedeutet neben Sorgfalt und Umsicht auch Besinnung oder Gewahrsein des gegenwärtigen Augenblicks. Kabat-Zinn sagt: „achtsam sein, ist auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen“. Dinge so zu erfahren wie sie sind, ohne Interpretation, Bewertung oder Handlung.
Achtsamkeit bei Verlangen nach Zigaretten:
Achtsamkeit kann also ein wirksames und hilfreiches Mittel sein, um mit Verlangensattacken umzugehen. „Zwischen dem Wahrnehmen des Verlangens und dem ob man darauf reagiert liegt ein Handlungsspielraum, also die Freiheit und Möglichkeit ein neues Verhalten zu wählen. Das Verlangen wahrzunehmen, ohne zu handeln, kann dazu führen anders mit dem konditionierten Verhalten umzugehen. Achtsamkeit fördert oder entwickelt also die Fähigkeit das Verlangen mit Offenheit zu beobachten und anzunehmen, ohne damit dem Impuls, eine Zigarette zu rauchen, nachgehen zu müssen.
Konkrete Übung: Wellenreiten (nach Bowen et al.)
Das Wellenreiten ist eine achtsamkeitsbasierte Übung, die zur Rückfallprävention eingesetzt werden kann. Sie kann einen neuen Umgang mit Verlangensattacken ermöglichen.
Stellen Sie sich sich Situationen vor, in denen leichtes bis mittelstarkes Rückfallrisiko besteht. Es geht darum die Aufmerksamkeit auf die entstehenden Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen zu richten. Das Verlangen nach der Zigarette sollte dabei wahrgenommen und angenommen werden, ohne dagegen anzukämpfen. Impulse oder Reaktionsmuster werden dabei auch offen und neugierig beobachtet, ohne ihnen nachzugehen.
Das „Wellenreiten“ sollte dabei vermitteln, dass man die Intensität des Verlangens regulieren kann. Dabei stellt man sich eine Verlangensattacke wie eine Welle am Meer vor, auf der man surfen kann. Der eigene Atem ist dabei das Surfboard, auf dem über die Wellen geritten wird.
