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Von: Das RauchfreiTelefon | 17. Januar 2022 | Gesundheit und Rauchstopp, Literatur und Hintergrundwissen

Rauchen als zusätzliche gesundheitliche Belastung für psychisch Erkrankte

Die Rauchfreiheit verbessert sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit

Zwei Drittel aller Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen (dazu zählen bipolare und psychotische Störungen) sind Raucher und Raucherinnen.  Auch Menschen, die unter Depressionen, Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen leiden, greifen häufiger zur Zigarette. Daher gilt der Rauchstopp als wirksamste Einzelmaßnahme für eine geringere Kluft bei der Lebenserwartung.

Generell ist die Lebenserwartung für Menschen mit einer psychischen Erkrankung im Durchschnitt um fünf bis zehn Jahre verringert. Bei schweren psychischen Erkrankungen sind es ungefähr 15 bis 20 Jahre. Hierbei wird Rauchen als eine der Hauptursachen angeführt.

Gleichzeitig erhöht Rauchen die Anfälligkeit gegenüber psychischen Gesundheitsproblemen. Der Rauchverzicht verbessert sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit: Depressionen, Angstzustände und Stressbelastung können sich verringern, die Stimmung kann sich verbessern. Zusätzlich beeinträchtigt Tabak die Wirksamkeit bestimmter Medikamente, die bei einer psychischen Erkrankung die notwendige Unterstützung darstellen.

Herausforderungen beim Rauchstopp
Menschen mit einer psychischen Erkrankung sind einem größeren Suchtrisiko ausgesetzt, weil Nikotin die negativen Symptome einer Erkrankung vorübergehend verschleiern kann. Zusätzlich erleben sie häufiger stärkere Entzugssymptome. Soziale Faktoren haben ebenfalls eine Wirkung: Arbeitslosigkeit, ein niedrigeres Einkommen oder Einsamkeit verursachen schwierigere Lebensbedingungen.

Lösungsansätze
Diese Schwierigkeiten sind jedoch überwindbar. Um Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen zu helfen, bedarf es vielschichtiger Maßnahmen. Dazu gehören die Einführung der Rauchfreiheit in der Psychiatrie, Schulungen zur Raucherentwöhnung von Fachkräften in der psychischen Gesundheitsversorgung und die Erhöhung der Tabakbesteuerung.

Aber auch speziell abgestimmte oder niedrigschwellige Hilfsangebote, die in Anspruch genommen werden können, sind sehr wichtig.  Wie das Angebot des Rauchfrei Telefons!

Psychisch Erkrankte, die den Rauchstopp wagen möchten, verdienen Sensibilität, Unterstützung und politische Entschlossenheit zur Verbesserung ihrer Situation.

Links:
Mentale Gesundheit
Psychische Erkrankungen und Rauchen

 

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