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Mein Kind raucht

Informationen für Eltern

Viele Eltern machen sich Sorgen, wenn sie vermuten, dass ihr Kind raucht. Gespräche mit Jugendlichen zu diesem Thema sind nicht einfach und der Widerstand gegenüber „Moralpredigten“ von Erwachsenen ist oft groß. Gerade auch, wenn ein oder beide Elternteile selbst rauchen, und dennoch nicht möchten, dass das Kind zu rauchen beginnt, gibt es Potential für Konflikte.

Wir haben wichtige Punkte für Sie zusammengefasst, die Ihnen helfen sollen, mit Ihrem Kind über das Thema Rauchen zu sprechen.

Jugendliche rauchen, weil sie...

  • erwachsen sein wollen
  • gegen familiäre oder gesellschaftliche Normen protestieren wollen
  • Anerkennung in der Gruppe suchen
  • Leistungsanforderungen bewältigen wollen
  • schlank bleiben oder werden wollen
  • „cool“ aussehen wollen
  • Langeweile überbrücken wollen
  • sich besser konzentrieren wollen
  • Kontakt aufnehmen wollen
  • ein paar Zigaretten probiert haben, und rasch eine Abhängigkeit entwickelt haben

Wie rede ich mit meinem Kind

Wenn Sie das Gespräch suchen, ist es hilfreich folgendes zu beachten:

  • Zeigen Sie wertschätzendes Interesse.
  • Stärken Sie die kritische Haltung gegenüber dem Rauchen.
  • Bleiben Sie glaubwürdig und vermeiden Sie Übertreibungen.
  • Argumente gegen das Rauchen durch sachliche Informationen begründen.
  • Teilen Sie Ihrem Kind Ihre eigenen Sorgen um die Gesundheit des Kindes mit.
  • Signalisieren Sie Offenheit und Gesprächsbereitschaft.
  • Wählen Sie einen möglichst entspannten Moment für das Gespräch (nicht „zwischen Tür und Angel“).
  • Versuchen Sie, sachlich zu bleiben.
  • Drohen Sie nicht mit Bestrafungen, sondern treffen Sie Vereinbarungen.
  • Belohnungen können hilfreich sein, um das Erreichen des Ziels zu fördern.
  • Suchen Sie nach gemeinsamen Wegen zum Nichtrauchen.
  • Erzählen Sie von Ihren eigenen Erfahrungen mit dem Rauchen.
  • Bleiben Sie am Ball – Fragen Sie immer wieder nach.
  • Bieten Sie weitere Hilfen an (Jugendfolder, die Rauchfrei App oder Beratung durch das Rauchfrei Telefon).

Argumente und sachliche Gegenargumente

  • „Ich kann jederzeit mit dem Rauchen aufhören“

Die Frage „Könntest du dir vorstellen, in 5 Jahren noch zu rauchen?“ beantworteten in einer Jugendbefragung 95% mit „Nein“. Tatsächlich rauchten aber 75% der befragten Jugendlichen nach 5 Jahren noch.

  • „Ich rauche ja nur „leichte“ Zigaretten“

Die Bezeichnung von Zigaretten als „leicht“ war eine Irreführung der Tabakwerbung und ist mittlerweile verboten. Der geringere Nikotingehalt mancher Sorten wird meist durch tieferes Einatmen und vermehrtes Rauchen wettgemacht, wodurch gleich viel schädliche Stoffe in die Lunge geraten.

  • „Mit einer Zigarette kann ich besser nachdenken“

Das stimmt so nicht! Die schlechtere Konzentrationsleistung vor der Zigarette ist zumeist nur Resultat der Entzugserscheinungen. Nikotin hemmt eher die Sauerstoffaufnahme und führt so zu einer Unterversorgung des Gehirns.

  • „Alle anderen rauchen doch auch“

Wer sich mit Rauchen gedanklich beschäftigt, nimmt Raucher /innen in der Umgebung eher wahr. Das Phänomen nennt sich „selektive Wahrnehmung“. In Wirklichkeit rauchen aber nur ca. 27% der 15-Jährigen regelmäßig.

  • „Wenn ich rauche, nehme ich nicht zu“

Nikotin wirkt leicht appetithemmend und regt den Stoffwechsel an. Das Körpergewicht wird aber von vielen Faktoren (Ernährung, Bewegung, Veranlagung) bestimmt und „Ergebnisse“ sind nicht planbar. Eigentlich macht Rauchen sogar dick, nämlich dann, wenn man aufhört. Es ist eindeutig belegt, dass die meisten Raucher/innen deutlich an Gewicht zulegen, wenn sie mit dem Rauchen aufhören. Rauchen eignet sich keinesfalls zur Gewichtskontrolle!

  • „Rauchen hilft mir, mich zu entspannen“

Raucher/innen verlernen, sich auf natürliche Weise zu entspannen. Sie brauchen eine Zigarette zum „Durchatmen“. In Wirklichkeit ist der gefühlte Stress zumeist durch die nachlassende Nikotinwirkung ausgelöst. Die gefühlte Entspannung ist die Linderung der Entzugssymptomatik. Raucher/innen haben nachgewiesen einen höheren durchschnittlichen Stresslevel als Nichtraucher/innen.

  • „Du rauchst ja selbst“

Wenn Sie mit Ihrem eigenen Rauchen unzufrieden sind, erzählen Sie Ihrem Kind davon. Sprechen Sie darüber, wie es dazu gekommen ist, dass Sie abhängig sind, warum es Ihnen schwerfällt aufzuhören und was es für einen Unterschied gemacht hätte, wenn Sie als Jugendliche/r nicht angefangen hätten. Vielleicht ergibt es sich ja, dass Sie selbst aufhören, um dieses Argument entkräften zu können.

Informationsbroschüre für Eltern

Übers Rauchen reden

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