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Gesundheitliche Auswirkungen des Rauchens

Die Inhaltsstoffe des Tabakrauchs schaden Körper und Psyche

So gut wie jedes Organ des Körpers ist durch die Auswirkungen des Rauchens betroffen. Für sechs der acht führenden Todesursachen gilt Rauchen als Risikofaktor. Jede/r zweite Raucher/in stirbt frühzeitig an einer Folgeerkrankung des Rauchens. Aufgrund der Inhaltsstoffe der Tabakpflanze, der industriell zugefügten Bestandteile sowie durch die Verbrennungsstoffe, kommt es zu sehr unterschiedlichen gesundheitsschädlichen Einflüssen. In alphabetischer Reihenfolge sind die bekanntesten Auswirkungen aufgelistet, jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit. In jedem Fall gilt, der Rauchstopp ist die beste Möglichkeit der Prävention und verbessert die Therapieerfolge!

ATEMSWEGERKRANKUNGEN

Asthma

Asthma ist eine Erkrankung der Atemwege. Atemwegsinfekte, allergische Reaktionen, körperliche Anstrengung und Stress lösen asthmatische Beschwerden aus. Asthma verengt die Atemwege. Rauchen ebenfalls.

Bei mehr als 70% der Menschen mit Asthma besteht ein Zusammenhang mit dem Rauchen.

Tabakrauchen ist einerseits ein eigenständiger Risikofaktor Asthma zu entwickeln, andererseits verschlechtert es den klinischen Verlauf der Erkrankung: Bei erwachsenen Patienten mit Asthma im Vergleich zu nichtrauchenden Asthmatikern geht der Konsum von Tabakprodukten mit einer schlechteren Asthmakontrolle, schwereren Symptomen und einer niedrigeren Lebensqualität einher.

Regelmäßig rauchende Asthmatiker/innen erleiden darüber hinaus häufiger schwerere chronische Verläufe, werden öfter stationär aufgenommen und sind einem erhöhten Sterberisiko ausgesetzt. Außerdem weisen sie längerfristig eine beschleunigte Verschlechterung der Lungenfunktion auf. Der Rauchstopp verbesserte langfristig die Lungenfunktion sowie die Asthmasymptome.

Auch Passivrauch wirkt sich bei Asthmatikerinnen und Ashtmatikern erwiesenermaßen auf die Lebensqualität, den Asthmaschweregrad und die Lungenfunktion negativ aus. Besonders für das Kindesalter gibt es zahlreiche Belege dafür, dass sich die Erkrankung bei asthmatischen Kindern verschlimmert, je mehr zu Hause geraucht wird.

Bronchitis

Eine Bronchitis ist eine Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien, in jenem verzweigten Röhrensystem also, das die Atemluft in die Lungen leitet. Damit ist dieses Leiden die häufigste Erkrankung der Atmungsorgane überhaupt. Hauptursache für die Entstehung einer chronischen Bronchitis ist das Rauchen. 90 % aller Menschen mit chronischer Bronchitis rauchen oder haben geraucht.

 

COPD

Unter dem Sammelbegriff COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease, Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) werden chronische Bronchitis (Entzündung und Verengung der Atemwege) und das Lungenemphysem (Schwächung der Lungenstruktur) zusammengefasst. COPD gehört weltweit zu den häufigsten Todesursachen. In 90% der Fälle ist COPD auf die Folgen des Rauchens zurückzuführen. Auch Passivrauchen kann COPD auslösen. Erste Symptome dieser Atemwegserkrankung sind Auswurf, Husten und Atemnot (AHA -Symptome).

Die Erkrankung ist nicht heilbar und verläuft in vier Stadien:

Stadium 1 (leichte COPD): Leichter Husten, Atemnot wird oft noch nicht bemerkt. Einschränkung der Lungenfunktion ist oft noch nicht bewusst.

Stadium 2 (mittelschwere COPD): Husten, Auswurf, Kurzatmigkeit (v.a. bei Belastung). Erschöpfungsgefühle. Die Lungenfunktion liegt bei nur 50-80% des Sollwertes.

Stadium 3 (schwere COPD):  Starke Kurzatmigkeit, verminderte Belastbarkeit, häufiger Husten, verstärkter Auswurf und vermehrte Atemnot. Die Lungenfunktion ist spürbar eingeschränkt. Die Leistungsfähigkeit ist stark reduziert. Oft sind schon viele Lungenbläschen zerstört.

Stadium 4 (sehr schwere COPD): Die Lungenfunktion ist deutlich eingeschränkt. Es kommt zu einer gravierenden Verschlechterung der Kurzatmigkeit, Belastungsfähigkeit und damit verbunden zu einer stark eingeschränkten Lebensqualität und Leistungsfähigkeit.

Raucherhusten

Ein „Raucherhusten“ ist für Raucher/innen keinesfalls „normal“, sondern ein ernst zu nehmendes Anzeichen für eine mögliche Erkrankung. Meist handelt es sich um das Anfangsstadium von COPD.

BAKTERIELLE INFEKTIONEN

Rauchen setzt die körpereigene Abwehrkraft massiv herab, sodass eindringende Viren und Bakterien weniger gut bekämpft werden können. Eine angemessene Behandlung dieser Infektionen mit Antibiotika wirkt bei Raucher/innen weniger gut.

HERZKREISLAUFERKRANKUNGEN

Herzkreislauferkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen in den Industriestaaten. Rauchen ist neben Bluthoch und hohen Cholesterinwerten einer der drei Hauptrisikofaktoren für eine Erkrankung des Herzkreislaufsystems. Rauchen spielt zudem eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Arteriosklerose, bei der Ablagerungen die Blutgefäße verengen. Dies führt zu Durchblutungsstörungen, in deren Folge es zu Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen kann. Auch das so genannte „Raucherbein“ ist darauf zurückzuführen. Schon ein Zigarettenkonsum von ein bis vier Zigaretten pro Tag verursacht ein erhöhtes Sterberisiko. Dies gilt für alle tabakbedingten Krankheiten, speziell für Herzinfarkt, koronare Herzkrankheit und Lungenkrebs bei Frauen. Auch bei jungen Raucherinnen und Rauchern schädigen die Giftstoffe aus dem Tabakrauch die Arterien, besonders in Hirn, Beinen, Nieren und Herz. Durch jeden Zug an der Zigarette verengen sich die Blutgefäße, der Blutdruck steigt an, das Herz schlägt schneller und der Blutkreislauf wird belastet.

Arteriosklerose

Bei der Arteriosklerose werden die Blutgefäße zunehmend enger und steifer. Dies geschieht durch Fettablagerungen in den Arterien. Rauchen verschlechtert den Verlauf dieser Erkrankung, da das Nikotin den Blutdruck erhöht und langfristig zu Veränderungen im Blutgerinnungssystem führt.

Durchblutungsstörungen

Jegliche Art von Störung des Blutflusses wird als Durchblutungsstörung bezeichnet. Durch das Einatmen des Zigarettenrauchs und die Aufnahme von Kohlenmonoxid wird weniger Sauerstoff verarbeitet. Es werden mehr rote Blutkörperchen produziert, dadurch wird das Blut dicker. Zusätzlich werden Stresshormone ausgeschüttet, die eine Verengung der Blutgefäße bewirken – diese Kombination potenziert die Gefahr an Durchblutungsstörungen zu erkranken.

Herzinfarkt

Der Herzinfarkt ist die Unterbrechung des Blutflusses in einem Herzkranzgefäß. Der nicht durchblutete Teil des Herzens stirbt ab. Dies entsteht durch die fortschreitende Verkalkung der Blutgefäße, die durch das Rauchen und die dadurch verursachte Blutgerinnungsveränderung verstärkt wird. Raucher/innen haben ein um 65 % höheres Risiko für einen Herzinfarkt als Nichtraucher/innen.

Koronare Herzerkrankung

Die Koronare Herzerkrankung ist die häufigste Herz-Kreislauferkrankung. Die Durchblutung des Herzens wird vermindert, da die Herzkranzgefäße durch Fetteinlagerungen in den Arterien verengt werden. Rauchen erhöht das Risiko auch für diese Erkrankung.

Raucherbein

„Raucherbein“ ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) in den Beinen. Das Rauchen gilt als wichtigster Risikofaktor für die pAVK. Bei einer pAVK bilden sich aufgrund von Arterienverkalkung (Arteriosklerose) Engstellen in den Arterien. Diese behindern den Blutfluss und führen damit zu Sauerstoffmangel im Gewebe. Wenn Betroffene es schaffen mit dem Rauchen aufzuhören, verbessert dies die Prognose deutlich.

Schlaganfall

Der Schlaganfall ist eine plötzlich auftretende Schädigung des Gehirns, 80 % sind durch einen Gefäßverschluss bedingt, 20 % durch eine Hirnblutung infolge geplatzter Blutgefäße. Schon eine Zigarette am Tag verdoppelt die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall auf längere Sicht.

HAUT

Tabakrauch beschleunigt die Hautalterung. Tabakrauch hemmt die Neubildung der Kollagenfasern und fördert gleichzeitig den Abbau der Kollagen und Elastinfasern. Die Haut wird unzureichend durchblutet. Zudem enthält die Haut von Raucherinnen und Rauchern weniger Wasser als die von nichtrauchenden Personen. Alles zusammen führt zu vermehrter Faltenbildung. So ist die Haut von Menschen, die 20 Zigaretten pro Tag konsumieren, bereits im mittleren Lebensalter um zehn Jahre mehr gealtert als bei Nichtraucherinnen und Nichtrauchern. Je länger geraucht wird, umso schneller altert die Haut, bei Frauen noch mehr als bei Männern.

MAGEN UND DARMERKRANKUNGEN

Tabakrauchen ist ein unabhängiger Risikofaktor in der Ätiologie des Morbus Crohn, der funktionellen Dyspepsie, der gastroösophagealen Refluxerkrankung, der chronischen Pankreatitis sowie gastrointestinaler Karzinome (Ösophagus, Magen, Kolon, Pankreas, Leber).

Rauchen ist ein wichtiger Risikofaktor sowohl für die Entstehung als auch für einen schwereren Krankheitsverlauf des Morbus Crohn. Die positiven Auswirkungen eines Rauchstopps sind vergleichbar mit den Erfolgsaussichten einer Therapie mit Azathioprin.

MUND- UND ZAHNGESUNDHEIT

Der negative Einfluss des Rauchens auf die Zahngesundheit wird sehr oft unterschätzt. Durch das Einatmen des Tabakrauchs wird die Mundschleimhaut giftigen und krebserregenden Stoffen ausgesetzt. Das führt zu einem erhöhten Erkrankungsrisiko im Kiefer- und Gesichtsbereich. Rauchen ist der wichtigste vermeidbare Risikofaktor für Mundhöhlenkrebs, für Veränderungen in der Mundhöhle und für Parodontitis. Darüber hinaus verzögert Rauchen die Wundheilung nach einem chirurgischen Eingriff im Kiefer- und Gesichtsbereich und beeinträchtigt den Erfolg einer Zahnimplantatbehandlung. Rauchen verfärbt die Zähne und den Zahnersatz und führt zu schlechtem Atem.

Mundgeruch

Rauchen schadet nicht nur den Zähnen und der Mundhöhle, sondern verfärbt auch die Zähne und den Zahnersatz. Es führt zu schlechtem Atem, und vermindert Ihr Geruchs- und Geschmackserleben beim Essen. Küsse eine/n Nichtraucher/in und du schmeckst den Unterschied.

MEDIKAMENTENWIRKUNG UND RAUCHEN

Rauchen führt zum beschleunigten Abbau vieler Arzneistoffe und damit zu kürzerer bzw. schwächerer Wirkung.

Narkose und Rauchen

Anästhesisten haben festgestellt, dass Raucher/innen mehr Narkosemittel benötigen, um in Vollnarkose versetzt zu werden. Auch Schmerzmittel wirken bei ihnen schlechter. Raucher/innen benötigen demnach rund ein Drittel höhere Dosen von Narkosemitteln und ein Viertel mehr Schmerzmittel.

OPERATIONEN UND RAUCHEN

Ein Rauchstopp sechs bis acht Wochen vor einer Operation wirkt sich positiv auf die Wundheilung aus. Nachgewiesen ist, dass sich der Wundheilungsprozess durch eine Rauchfreiheit von sechs bis acht Wochen vor einer geplanten Operation und fünf bis 28 Tage danach deutlich verbessert. Um das Risiko für Wundheilungskomplikationen zu senken, sollte der Rauchstopp unbedingt rechtzeitig vor einer Operation erfolgen.

OSTEOPOROSE

Raucher/innen haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Knochenschwund und somit für osteoporotische Frakturen (z.B. Hüftfrakturen und Schenkelhalsfrakturen). Durch den Zigarettenkonsum verengen sich die kleinsten Blutgefäße (Kapillaren), was die Versorgung der Knochen mit Nährstoffen verschlechtert.

Raucher sind von Osteoporose sogar stärker betroffen als Raucherinnen. Außerdem haben junge Raucher/innen später im Leben eine verminderte Knochenmineraldichte und somit ein erhöhtes Osteoporose-Risiko. Die Wahrscheinlichkeit für Osteoporose steigt mit dem Tabakkonsum. 19 % aller Schenkelhalsfrakturen sind auf Tabakrauchen zurückzuführen.

PLÖTZLICHER KINDSTOD

Passivrauch und aktives Rauchen im Säuglings- und Kindesalter erhöht das Risiko für den
plötzlichen Kindstod/Säuglingstod.

PSYCHISCHE ERKRANKUNGEN

Rauchen stellt als Sucht eine psychiatrische Erkrankung dar und spielt auch bei anderen psychiatrischen Erkrankungen (darunter Schizophrenie, affektive Störungen, Angsterkrankungen, ADHS, Esstörungen und Suchterkrankungen) eine Rolle. Psychiatrische Patientinnen und Patienten rauchen zwei- bis fünfmal häufiger als gesunde Personen. Rauchen ist bei schizophrenen, affektiven bzw. bipolaren Erkrankungen mit größerem Schweregrad der Erkrankung, schlechteren Outcomes, zahlreicheren Krankheitsepisoden und kognitiven Einbußen assoziiert.

Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass etwa 70 Prozent aufhören wollen und dass psychisch kranke Raucher/innen eine gleich hohe Motivation für einen Rauchstopp aufweisen wie die Allgemeinbevölkerung. Zum Rauchstopp bei psychisch Kranken gab es lange Zeit sehr zurückhaltende Empfehlungen, da befürchtet wurde, dass dieser zu einer Verschlechterung der psychischen Stabilität führen könnte.

Verlieren Raucher/innen durchschnittlich zehn Jahre ihres Lebens aufgrund des Tabakkonsums, so haben Raucher/innen mit psychischen Erkrankungen eine um 25 Jahre verminderte Lebenserwartung, hauptsächlich wegen tabakassoziierter Erkrankungen. Sowohl für psychiatrische wie nicht psychiatrische Patientinnen und Patienten existieren effektive Therapien der Tabakabhängigkeit.

Demenz

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Rauchen und dem Risiko für Alzheimer. Rauchen ist im Alter mit einem beschleunigten Abbau der Denkleistung verknüpft. Es gibt dabei eine Dosis-Wirkungsbeziehung. Je mehr geraucht wird, desto schlechter sind die Ergebnisse bei kognitiven Tests. Auch zehn Jahre nach der letzten Zigarette sind die Ergebnisse noch schlechter. Betroffen sind vor allem die exekutiven Funktionen (zum Beispiel Planen, Handeln und Entscheiden). Der Zusammenhang ist eventuell noch stärker, da Raucher/innen ein höheres Sterberisiko haben oder sich häufiger den Nachfolgeuntersuchungen entziehen.

Depression

Rauchen ist in vielen Fällen eine Abhängigkeitserkrankung und stellt auch für andere psychiatrische Erkrankungen einen Risikofaktor dar. Depressivität und Angstsymptome erhöhen das Risiko zu Rauchen. Bei Patientinnen und Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen findet sich ein hoher Raucheranteil.

Der Rauchstopp führt zu signifikanten Verbesserungen bzgl. Depression, Angst, Stress und Lebensqualität.  Der Rauchstopp ist also eine wichtige Maßnahme zur Gesundheitsförderung bei psychiatrischen Patientinnen und Patienten.

SCHLAFSTÖRUNGEN

Schlafen ist wichtig, damit sich Körper und Gehirn erholen können. Im Schlaf verarbeitet das Gehirn Reize des Tages und unterstützt zum Beispiel die Speicherung von am Tag erworbenem Wissen. Im Schlaf sinkt die Herzfrequenz, Puls und Blutdruck senken sich und die Muskulatur entspannt sich, damit sich der Körper erholen kann. Die Schlafphasen sind bei rauchenden und nichtrauchenden Personen unterschiedlich ausgeprägt. Bei nichtrauchenden Personen ist zu beobachten, dass die Tiefe des REM-Schlafes (Deltawellen im EEG) stärker ist. Bei Rauchenden hingegen ist das Muster von Alphawellen stärker, was auf einen leichteren Schlaf hinweist. Grund dafür könnten die Entzugserscheinungen sein. Da Nikotin nach rund zwei Stunden zur Hälfte vom Körper abgebaut wird, könnten Raucherinnen und Raucher auch in der Nacht ein unbewusstes Verlangen nach dem Suchtstoff Nikotin haben, was sich in Schlafstörungen und unruhigem Schlaf äußert.

SEXUALITÄT

Fruchtbarkeit

Rauchen beeinträchtigt die Fruchtbarkeit von Frauen. So sind Raucherinnen häufiger unfruchtbar als Nichtraucherinnen. Bis zu 13 % der weiblichen Infertilität lassen sich auf das Rauchen zurückführen, und das schon bei einem Konsum von rund zehn Zigaretten pro Tag. Bei Raucherinnen dauert es rund zwei Monate länger, bis sie schwanger werden, wobei die Wartezeit umso länger ist, je mehr Zigaretten täglich geraucht werden.  Auch eine künstliche Befruchtung gelingt bei Raucherinnen schlechter als bei Nichtraucherinnen: Einer Metaanalyse zufolge brauchen sie etwa doppelt so viele Befruchtungszyklen wie Nichtraucherinnen, um schwanger zu werden. Nach einem Rauchstopp verbessert sich die Fertilität und entspricht nach einem Jahr Rauchfreiheit etwa der von Nichtraucherinnen.

Impotenz

Rauchen kann den Blutfluss in die Genitalien vermindern. Bei längerem Zigarettenkonsum können die feinen Blutgefäße, die für die Durchblutung im Penis sorgen, geschädigt werden. Dadurch erhöht sich das Risiko von Erektionsstörungen („Raucherpenis“). Auch die Qualität der Spermien wird durch das Rauchen beeinträchtigt. Ein Rauchstopp reduziert Impotenz und kann die Spermienqualität verbessern.

Kinderwunsch

Rauchen reduziert die Fruchtbarkeit bei Frauen und bei Männern. Siehe auch Schwangerschaft

Pille und Rauchen

Rauchen stellt einen ernstzunehmenden Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen dar, besonders, wenn gleichzeitig die „Pille“ eingenommen wird. Mit der Kombination „Rauchen und Pille“ steigt auch das Thromboserisiko. Rauchen kann Unfruchtbarkeit, unregelmäßige Regelblutungen oder das Ausfallen der Regelblutung verursachen sowie zu einer früheren Menopause führen.

Zyklus und Rauchen

Raucherinnen haben im Vergleich zu Nichtraucherinnen einen verkürzten Menstruationszyklus. Ein durch Rauchen verursachter Vitaminmangel kann das PMS verstärken. Auch Stimmungsschwankungen, die durch die hormonellen Phasen natürlich sind, können durch Rauchen in höherem Maße auftreten. Nikotin bewirkt die vermehrte Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin. Rauchen und Schlafstörungen sind daher keine Seltenheit. Diese können sich wiederum negativ auf die Stimmung auswirken. Rauchen kann zu Menstruationsstörungen, verfrühter Menopause, verminderter Fruchtbarkeit bis hin zu Infertilität führen. Frauen mit Kinderwunsch sollten daher besser auf Zigaretten verzichten.

Der Drang zu rauchen soll am Beginn der follikulären Phase, die gleich nach der Menstruation beginnt, stärker sein. Möglicherweise verstärkt der Rückgang von Östrogen und Progesteron die Entzugserscheinungen. In der Lutealphase, die nach dem Eisprung beginnt, könnte es Frauen daher leichter fallen den Rauchstopp zu machen.

STOFFWECHSELERKRANKUNGEN

Diabetes

Rauchen ist ein wichtiger Faktor für die Entwicklung von Diabetes mellitus Typ 2. Besonders gefährdet neben Frauen sind v.a. jüngere Raucher/innen und familiär vorbelastete Raucher/innen (z.B. mit Diabetes mellitus Typ 2 in der Verwandtschaft). So haben Raucher/innen ein doppelt so hohes Risiko, einen Typ 2 Diabetes zu entwickeln, vor allem, wenn früh mit dem Rauchen begonnen wurde.

Zigarettenrauchen und Diabetes mellitus sind eine gefährliche Kombination. Rauchen kann einerseits Insulinresistenz und Diabetes mellitus Typ 2 mitverursachen, andererseits haben rauchende Diabetikerinnen und Diabetiker ein vielfach erhöhtes Risiko für diabetische Spätschäden (z.B. koronare Herzkrankheiten, Arteriosklerose, Nierenerkrankungen, Makuladegeneration).

Die effektivste und kostengünstigste Behandlung für Diabetiker/innen ist der Rauchstopp.

Metabolisches Syndrom

Schon bei Jugendlichen, die rauchen, tritt das Metabolische Syndrom, eine Vorstufe von Diabetes, bis zu sechsmal häufiger auf, als bei nichtrauchenden Teenagern. Sogar Jugendliche, die nur passiv mitrauchen, haben ein viermal höheres Risiko ein Metabolisches Syndrom zu bekommen als Jugendliche in einer rauchfreien Umgebung.

Schilddrüsenüberfunktion

Das Rauchen von Zigaretten erhöht das Risiko für Erkrankungen der Schilddrüse. So werden bei Raucherinnen und Rauchern häufiger vergrößerte Schilddrüsen, sogenannte Kröpfe sowie Schilddrüsenentzündungen gefunden als bei Nichtraucherinnen und Nichtrauchern. Vor allem ist das Risiko, für eine sog. Basedow’sche Krankheit (Morbus Basedow), insbesondere für die Augenbeteiligung (endokrine Orbitopathie), deutlich erhöht. Die Basedow’sche Krankheit ist eine Autoimmunerkrankung. Ursache für das erhöhte Risiko ist die im Zigarettenrauch enthaltene giftige Substanz Cyanid. Zusätzlich hat auch das Nikotin Einfluss auf die Entwicklung einer Schilddrüsenerkrankung. Wenn zum Rauchen auch noch ein Jodmangel kommt, erhöht sich die Gefahr einer Schilddrüsenvergrößerung deutlich. Ebenso reduziert sich das Risiko wieder, wenn das Rauchen eingestellt wird. In der Therapie der endokrinen Orbithopathie sollte daher grundsätzlich eine Rauchentwöhnung angestrebt werden.

TUMORERKRANKUNGEN

Je nach Rauchverhalten haben Raucher/innen gegenüber Nichtrauchern und Nichtraucherinnen ein bis zu vierfach erhöhtes Risiko an Krebs zu erkranken. Rauchen ist ein Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs, Mundhöhlenkrebs und Speiseröhrenkrebs. Darüber hinaus spielt es auch eine Rolle bei Bauchspeicheldrüsenkrebs, Harnblasenkrebs, Nierenkrebs, Leberkrebs, Magenkrebs sowie bei bestimmten Formen von Leukämie. Für Frauen ist Rauchen ein Risikofaktor für Gebärmutterhalskrebs. In Industrienationen sind bei Männern im Alter zwischen 35 und 69 Jahren 40% aller Krebstoten und 90% aller Lungenkrebstodesfälle durch Tabakkonsum verursacht.

Bei Raucherinnen und Rauchern ist der Körper schlechter durchblutet. Bei krebskranken Menschen, die weiter rauchen, führt das u.a. dazu, dass eine Chemo- oder Strahlentherapie weniger gut wirkt.

WUNDHEILUNG

Raucher/innen haben ein deutlich höheres Risiko als Nichtraucher/innen, nach Operationen unter Wundheilungsstörungen zu leiden. Auch Transplantate wachsen bei ihnen schlechter an als bei Nichtrauchern. Der Grund dafür ist vor allem, dass verschiedene Rauchbestandteile die Durchblutung der Gewebe verringern und dadurch der Heilungsprozess schlechter verläuft.

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