Select Page

Rauchen und Krebs

Rauchfrei leben, Risiko senken

Die Entstehung von Krebs hat viele Ursachen.  Es gibt beeinflussbare, vermeidbare Krebsrisikofaktoren in Verbindung mit dem individuellen Lebensstil, wie Tabak- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung und Übergewicht. Auf einige andere Faktoren haben wir selbst keinen Einfluss, z.B. erblich bedingte Risiken, bestimmte vorangehende Infektionen, Umwelteinflüsse, Arbeitsbedingungen oder zufällige genetische Fehler bei der Zellteilung.

Rauchen ist in Bezug auf den eigenen Lebensstil der wichtigste vermeidbare Krebsrisikofaktor.

Rauchfrei leben schützt!

Krebsrisikofaktor Rauchen

Tabakrauch enthält neben Nikotin und Kohlenmonoxid, eine Vielzahl giftiger Substanzen. Über 90 Substanzen sind krebserzeugend (karzinogen), wie z.B.:

– Ammoniak
– Arsen
– Benzpyren
– Benzol
– Blausäure
– Formaldehyd
– radioaktives Polonium-210
– toxische Schwermetalle (z.B. Cadmium, Nickel, Blei)
– tabakspezifische Nitrosamine (TSNA)
– Teerstoffe

Viele dieser Substanzen wirken auf das Erbgut der Zellen im menschlichen Körper zellschädigend.

Es kommt zu Veränderungen. Eine unkontrollierte Vermehrung entgleister Zellen, die Entstehung von Krebs, ist möglich.

Rauchen ist die häufigste Ursache für Lungenkrebs. Es verursacht auch andere Krebserkrankungen:

  • im Mund-, Nasen-, Rachenraum (z.B.: Mundhöhlen-, Zungen-, Kehlkopfkrebs)
  • Speiseröhrenkrebs
  • der Bronchien
  • Magenkrebs
  • Darmkrebs
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs
  • Brustkrebs
  • der Nieren
  • Harnblasenkrebs
  • Gebärmutterhalskrebs
  • Blutkrebs (Leukämie)

Das Krebsrisiko steigt mit der Dauer des Rauchens und mit der Anzahl der konsumierten Zigaretten.

Jugendliche reagieren empfindlicher auf die krebserregenden Bestandteile als Erwachsene. Der junge Organismus kann die Gifte schlechter abbauen als der Organismus eines Erwachsenen.

Risikofaktor Passivrauch

Auch „ein bisschen“ Rauch in der Luft kann gefährlich sein. Grund dafür sind die vielen verschiedenen Substanzen, die beim Verbrennen von Zigaretten freigesetzt werden.

Laut WHO sind ca. 10 % der Lungenkarzinome von Menschen, die nicht rauchen, auf Passivrauch zurückzuführen. Durch das zwangsläufige „Mitrauchen“ gelangen krebserregende Substanzen in die Atemwege, zwar weniger konzentriert, aber trotzdem gesundheitsgefährdend.

Auch im Nebenstromrauch, der direkt aus den Zigaretten aufsteigt, sind schädliche, krebserregende Stoffe enthalten. Passivrauchen erhöht das Risiko an einem Lungentumor zu erkranken. Wer zwei Stunden in einem Raum verbringt, in dem geraucht wird, nimmt so viele Schadstoffe auf, als hätte er selbst eine Zigarette geraucht.

Risikofaktor andere Tabakprodukte

  • Zigarren- und Pfeifenrauch: ein gesteigertes Risiko für verschiedene Tumore, vor allem Krebsarten am und im Mund, im Rachen und Lungenkrebs.
  • Wasserpfeifen: Selbst tabakfreie, bei deren Konsum Kräutermischungen oder Gele verwendet werden, setzen krebserzeugende oder giftige Substanzen frei.
  • Tabakerhitzer: Im Dampf sind krebserzeugende Substanzen enthalten.
  • rauchlose Tabakwaren (Schnupftabak, Kautabak, Lutschtabak, Snus): als Krebsrisiko eingestuft. Besonders gut belegt ist der Zusammenhang mit Krebs im Mund, Speiseröhrenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Weltweit sind 30 % aller Krebstodesfälle auf Tabakkonsum zurückzuführen.

Rauchfrei für die Krebsprävention

Rauchen ist der wichtigste vermeidbare Risikofaktor für Krebs.

Zwei wichtige Empfehlungen der 12 empfohlenen Möglichkeiten aus dem EU-Kodex zur Krebsbekämpfung lauten:

– Rauchen Sie nicht. Verzichten Sie auf jeglichen Tabakkonsum.

– Sorgen Sie für ein rauchfreies Zuhause. Unterstützen Sie rauchfreie Arbeitsplätze.

Risiken senken

Das Krebsrisiko nimmt nach dem Rauchstopp stetig ab:

  • fünf Jahre rauchfrei: Das Lungenkrebsrisiko reduziert sich um 60 Prozent
  • 15-20 Jahren rauchfrei: Das Risiko sinkt um bis zu 90 Prozent
  • Krebssterblichkeitsrisiko im Vergleich mit weiterrauchenden Personen ist deutlich niedriger

Hilft Reduktion als Schutz?

Auch wenige Zigaretten pro Woche schaden der Gesundheit und halten die Sucht aufrecht. Am besten ist der Ausstieg aus der Tabak- und Nikotinabhängigkeit.

Den Schutz für Kinder und Jugendliche erhöhen

Vorbilder – frei von Tabak und Nikotin und eine rauchfreie Umgebung:

Das Jugendalter gilt als typisches Einstiegsalter. Der Gruppendruck und der Wunsch des „Dazugehörens“ lassen viele Jugendliche zu Tabak- und Nikotinprodukten greifen. Symptome für Nikotinabhängigkeit zeigen sich schon häufig im ersten halben Jahr. Für viele ist dies der Beginn einer langjährigen Nikotinabhängigkeit, sowie einem erhöhten Krebsrisiko.

Kinder & Jugendliche rauchender Eltern greifen häufiger zu Zigaretten!

Schutz erhöhen:

  • selbst rauchfrei sein oder rauchfrei werden
  • nicht in Gegenwart von Kindern rauchen (kein Passivrauch)
  • nicht in Räumen oder Fahrzeugen rauchen (kein Dritthandrauch)
  • Selbstbewusstsein der Kinder & Jugendlichen stärken („ohne geht es auch“)
  • regelmäßig Sport und Bewegung machen – Fitness und Rauchen passen nicht gut zusammen.

Der Rauchfreiheit hilft auch bei bestehender Erkrankung

Lohnt sich der Rauchstopp, trotz bestehender Erkrankung?

Ein Rauchstopp zahlt sich immer aus:

  • Lungenkrebs: die Prognose scheint mit einem Rauchstopp besser zu sein.
  • Therapien und Krebsbehandlungen wirken besser, sie haben weniger Nebenwirkungen.
  • kurze Zeit nach der letzten Zigarette verbessert sich die Sauerstoffaufnahme in der Lunge.
  • Wunden heilen schneller, Medikamente belasten den Stoffwechsel weniger. Der Körper ist nicht mehr mit der Verarbeitung von Nikotin beschäftigt, daher helfen geringere Mengen an Schmerzmitteln.
  • bei chirurgischen Eingriffen: Wenn mindestens vier Wochen vor einer Operation rauchfrei gelebt wird, ist das Risiko für Störungen des Wundheilungsprozesses nur mehr halb so hoch.

Nikotinabhängigkeit

Nikotin ist eine psychisch wirksame Substanz und macht psychisch und körperlich abhängig.

Durch die Abhängigkeiten ist der freie Wille eingeschränkt und die Kontrolle über das eigene Tun gemindert. Daher rauchen viele Personen weiter, auch wenn sie bereits krank sind.

Ein gesunder Lebensstil lohnt sich dennoch immer.

Nutzen Sie Hilfe beim Beenden des Rauchverhaltens.

Mit Hilfe gelingt es leichter als alleine, das Rauchen zu beenden. Die telefonische Beratung am Rauchfrei Telefon bietet Vorteile:

  • Gesundheitspsychologinnen bieten Ihnen telefonische Beratung zum Rauchstopp an.
  • Sie können von zu Hause aus Kontakt aufnehmen, auch wenn Sie begrenzt mobil sind.
  • Sie können die Beratung österreichweit kostenfrei und wenn von Ihnen erwünscht, auch anonym nutzen.
  • Eine individuelle Beratung, abgestimmt auf die Bedürfnisse eines Einzelsettings, ist am Telefon gut möglich.
  • Möglich sind wiederholte Telefonkontakte bis zu drei Monate nach dem Rauchstopp.

Trauen Sie sich den Rauchstopp zu!

Wollen Sie etwas ändern? Worauf warten Sie?

mehr

Angebote in Österreich

Finden Sie das passende Angebot von ambulanter Einzelberatung bis hin zur stationären Gruppenberatung

 

mehr

  • Österreichische Gesundheitskasse
  • Österreichische Sozialversicherung
  • Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft
  • Pensionsversicherungsanstalt
  • Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau
  • Das Land Niederösterreich
  • Das Land Salzburg
  • Das Land Steiermark
  • Das Land Burgenland
  • Land Tirol
  • Land Vorarlberg
  • Land Kärnten
  • Land Oberösterreich
  • Stadt Wien – Wiener Gesundheitsförderung
  • Stadt Wien – Wiener Gesundheitsförderung