Rauchfreies „Loslassen“
Gedanken zur rauchfreien Identität
Auch wenn der Rauchstopp klarer Sieger auf einer Pro- und Kontra-Liste ist, ist die Zigarette für manche stark mit dem eigenen Selbstbild verknüpft und es fühlt sich so an, als müsste man sich von einem Teil der eigenen Identität verabschieden.
Dabei kann interessant sein, sich die Frage zu stellen, welche Funktion die Zigarette ursprünglich erfüllt hat:
- Manchmal ist die Zigarette eine gute Begleiterin der „Revoluzzer-Seite“. Viele haben mit dem Rauchen begonnen, um sich gegen die Eltern aufzulehnen, um die eigene Unabhängigkeit zu demonstrieren oder um sich gesellschaftlichen Normen zu widersetzen.
- Manche Raucher/innen, die im Leben viel Leistung erbringen – sei es in der Ausbildung, im Job und/oder in der Elternschaft – sehen die Zigarette als Unterstützung beim Loslassen von dem sonst so stressigen Alltag.
Im Zuge des Rauchstopps empfiehlt sich deshalb, diese Anteile der Identität nicht zu vernachlässigen. Das Bedürfnis danach loszulassen oder sich aufzulehnen kann natürlich auch rauchfrei erfüllt werden!
Folgende Überlegungen können dabei hilfreich sein:
- In welchen Bereichen meines Lebens bin ich unabhängig und selbstbestimmt? Braucht es tatsächlich eine Zigarette, um diese Anteile auszuleben oder zeige ich meine Selbstbestimmung zum Beispiel auch in meiner Lebensführung oder meinem Beruf?
- In welchen Lebensbereichen kann ich mich sonst noch „auflehnen“? Vielleicht einfach mal barfuß durch die Stadt spazieren oder sich schrill und unkonventionell kleiden?
- Wie kann sich ein rauchfreies „Loslassen“ gestalten? Vielleicht gibt es neue und attraktive rauchfreie Rituale? Massagen, besonders gute Pralinen essen, ein ausgedehnter Waldspaziergang sind nur einige wenige Beispiele, wie man sich selbst verwöhnen kann!